Die beliebtesten Anfangssilben 2018: PRO immer noch vorne
Rund 70.000 neue Markennamen wurden 2018 allein in Deutschland zur Anmeldung gebracht. Eingetragen wurden davon ca. 50.000. Immerhin 2 % dieser neuen Marken beginnen mit der Silbe „Pro“. Damit sind diese drei Buchstaben nach wie vor die beliebtesten, wenn es darum geht sich eine Bezeichnung im Markenregister schützen zu lassen. Klar, es handelt sich ja auch um ein Symbol für Positives und Professionelles, auf das bei der Namensentwicklung nur allzu gerne zurückgegriffen wird. In der von der Namensagentur NAMBOS erstellten Rangliste befindet sich auf Platz 2 die Silbe „Con“, die vor allem für Begriffe wie „Consulting“ oder „Confidence“ steht. Auch unter den Top 5: „Med“. Diese Buchstabenkomposition repräsentiert vor allem „Medizin“ und „Medien“.
Silben im Zusammenhang mit Digitalisierung nicht vorne im Ranking
Die Auswirkungen der Digitalisierung sind zumindest bei der Verwendung der eher deskriptiven Anfangssilben noch nicht so deutlich spürbar. Auf Platz 7 reiht sich „Int“ ein, das für „Internet“, aber auch für „International“ stehen kann. Die Silbe „Dig“ liegt auf Platz 12, „Net“ nur auf Rang 19. Dazu Markus Lindlar, Kreationsleiter bei NAMBOS: „Dies hat vor allem zwei Gründe: Im Zusammenhang mit der Industrie 4.0 setzen manche Unternehmen gerne traditionelle Markennamen ein, um ihre Zielgruppe nicht noch mehr zu überfordern, und nehmen dann eben „Pro“ oder „Com“. Andere wiederum wollen den innovativen Charakter ihrer Produkte noch unterstreichen und wählen einen einzigartigen Namen mit hohem Alleinstellungspotenzial, der gerade keine Aussage über das Produkt trifft.“
Inflationäre Silben markenrechtlich problematisch
„Der Anfang eines Markennamens hat prägenden Charakter für die gesamte Bezeichnung, daher ist eine Verwendung von inflationär genutzten Anfangssilben auch immer mit mehr Risiko verbunden“, weiß Peter Ströll, Rechtsanwalt und Geschäftsführer bei NAMBOS. Die Namensagentur empfiehlt ihren Kunden, bei der Namenskreation eher auf etwas ungewöhnlichere Namen zu setzen. Diese sind zum einen rechtlich in der Regel unproblematischer, zum anderen aber auch in der Flut der weltweiten Markennamen besser zu identifizieren.
Persönliche Silbe schaffen Emotionalität
Auch sehr beliebt sind persönliche Silben wie „You“ oder „my“, die in neuen Markennamen eine persönliche Basis zwischen Absender und Zielgruppe herstellen sollen. Auch dies ist vor dem Hintergrund der fortschreitenden Technologisierung nachvollziehbar: „Die Unternehmen im Mobilitätsbereich müssen ihre potenziellen Kunden mitnehmen in die neue Welt, damit diese die innovativen Produkte auch akzeptieren und nutzen“, so Lindlar. Sichtbar wird dies im Automobilbereich: Volkswagen arbeitet mit „We“, Mercedes mit „Me“ und BMW mit „My“.
Top 25 der beliebtesten Anfangssilben in Deutschland (2018)
1. Pro | 1035 |
2. Con | 789 |
3. Com | 627 |
4. Med | 626 |
5. Ex | 527 |
6. You | 499 |
7. Int | 488 |
8. my | 482 |
9. On | 464 |
10. All | 437 |
11. Sol | 388 |
12. Dig | 371 |
13. Tec | 366 |
14. Bio | 309 |
15. Ener | 308 |
16. Vit | 270 |
17. Eu | 247 |
18. Sys | 245 |
19. Net | 202 |
20. Dat | 187 |
21. Glo | 147 |
22. Top | 122 |
23. Org | 120 |
24. Trans | 112 |
25. Nex | 93 |
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