Deutsche Bahn spricht Deutsch

Was aufgrund des Unternehmensnamens eigentlich auf der Hand liegen sollte, wurde nun mit offiziellen Leitlinien von Vorstand und Verkehrsminister verkündet: Die Mitarbeiter der Deutschen Bahn sollen möglichst viel Deutsch, möglichst wenig Englisch und kein „Denglisch“ mehr sprechen.

Zu oft hat man sich über Auszeichnungen wie „Sprachpanscher des Jahres“ ärgern und Kritik wegen Bezeichnungen wie „Servicepoint“ einstecken müssen. Die Problematik liegt in der Natur der Sache: Einerseits handelt es sich um ein urdeutsches Unternehmen mit einem breiten deutschen Zielpublikum, andererseits um einen international agierenden Großkonzern.

Diese Dinge haben sich auch auf sprachlicher Ebene in der Vergangenheit vermischt und sind zu einem uneinheitlichen Bild verschwommen, das letztlich der Außendarstellung schaden kann. „Die neuen Leitlinien sind ein begrüßenswerter Schritt zur Vereinheitlichung der Kommunikation. Dabei ist es prinzipiell nicht wichtig, ob im Unternehmen nun Deutsch oder Englisch gesprochen wird. Aber eine klare und einheitliche Vorgabe ist entscheidend für die interne und externe Orientierung“, so Sprachwissenschaftler und NAMBOS-Geschäftsführer Markus Lindlar zur neuen Strategie der Bahn.

Wichtig ist laut Namensfinder Lindlar allerdings, dass die am Markt eingeführten Markennamen davon unangetastet bleiben: „Es wäre falsch, eine Marke wie Call-a-bike zu verändern. Dafür wurde in der Vergangenheit zu viel Geld in die Kommunikation gesteckt.“ Auch NAMBOS hat bereits Erfahrungen mit den besonderen sprachlichen Anforderungen der Deutschen Bahn gemacht. Bei der Namensfindung für das Carsharing-Angebot wurde im Briefing darauf hingewiesen, dass der neue Name nicht zu Englisch sein dürfe. „Er sollte aber gleichzeitig international funktionieren, was natürlich ein gewisser Spagat ist. Aber wir konnten die Aufgabenstellung mit dem Markennamen Flinkster lösen, der sowohl im Deutschen als auch international sprachlich sehr gut ankommt“, so der Kreativchef der Namensagentur.