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Pharmamarken: Mit Pharmarecherchen sicher ans Ziel!

Was ist eine Pharmamarke, und was ist so besonders?

Pharmazeutische Marken sind Bezeichnungen und Zeichen, mit denen Verbraucher vertrauenswürdige Waren und Produkte identifizieren können. Marken werden verwendet, um Waren eines Unternehmens von denen eines anderen Unternehmens zu unterscheiden.

Pharmamarken haben oft eine besondere und tragende Rolle und sind so wichtig, weil Arzneimittel überwiegend im Zusammenhang mit Fragestellungen der öffentlichen Gesundheit stehen und den Verbraucher:innen helfen, die gewünschten Produkte zuverlässig und sicher zu identifizieren.

Ein hoher Qualitätsanspruch und die notwendige Sicherheit sollten dabei gewährleistet sein. Die Minimierung von Fehlern im Zusammenhang mit der Verschreibung von Medikamenten schützt die Bevölkerung vor folgenschweren Verwechslungen und Irrtümern. Die Gesundheit der Patient:innen steht an erster Stelle. Dabei helfen die komplexen Nomenklaturen im Bereich der Arzneimittelnamen.

Weiterhin werden pharmazeutische Erzeugnisse oft global vertrieben. Daher müssen Pharmamarken gewählt werden, die in jedem anvisierten Land anerkannt werden. Weltweite und aufwändige Markenrecherchen sind daher unumgänglich, um sicherzustellen, dass die beabsichtigte Marke nicht bereits in Gebrauch ist, und dass das Branding in bestimmten Regionen keine negativen Auswirkungen hat. Bevor Arzneimittelnamen auf den Markt kommen, muss die Genehmigung der zuständigen Gesundheitsbehörden erfolgen.

Da es für alle Arzneimittel mehrere Namen gibt, ist der Prozess langwierig und kostenintensiv. Oft wird zusätzlich auch ein internationaler Freiname oder ein generischer Name gewählt. Diese Namen müssen ein Genehmigungsverfahren durchlaufen, um sicherzustellen, dass die Bezeichnungen zu bestehenden Arzneimitteln nicht zu ähnlich klingen, und dass nicht derselbe Wortstamm von verwandten chemischen Verbindungen bereits Verwendung findet.

Beim Prozess der Namensgebung bei Medikamenten sind daher viele wichtige Schritte zu beachten.

Aufwendige Genehmigungsverfahren

Neue Pharmanamen von Arzneimitteln müssen über eine Vielzahl von Kanälen zunächst genehmigt werden. Daher ist eine umfassende Pharma-Markenrecherche in den verschiedenen Datenquellen im Vorfeld unverzichtbar.

So gibt es unter anderem die Aufsichtsbehörde der USPTO; die FDA – Food & Drug Administration (FDA) mit einem angeschlossenen Center for Drug Evaluation (Zentrum für Arzneimittelevaluierung).

Auch die allseits bekannte WHO als Weltgesundheitsorganisation hält Bezeichnungen mit pharmazeutischer Bedeutung vor, die nicht in einem Arzneimittelnamen oder Pharmanamen vorkommen dürfen. Dies ist im Falle eines neuen Wirkstoffnamens von besonderer Bedeutung. Zusätzlich können römische Ziffern, Buchstaben und Zahlen, die medizinischen Abkürzungen entsprechen, zu einer Ablehnung eines entwickelten und vorgeschlagenen Arzneimittelnamens führen. Auch dürfen Begriffe nicht mit Dosierungsmengen verwechselt werden.

Die Verfahren bei der Namensfindung sind aufgrund der zahlreichen regulatorischen Gegebenheiten kostenintensiver und zeitaufwändiger. Im Prozess der pharmazeutischen Namensentwicklung sind die Pharmarecherchen besonders wichtig und von herausragender Wichtigkeit.

Zu jedem Arzneimittelnamen muss darüber hinaus auch eine generische Bezeichnung angegeben werden, damit das Arzneimittel mit einem eindeutigen chemischen Wirkstoff identifiziert werden kann.

Wenn ein Unternehmen einen neuartigen Wirkstoff entwickelt hat, kann dieser dem WHO vorschlagen werden. Zahlreiche Regelungen sollen verhindern, dass der neue Name dem eines anderen Wirkstoffs zu ähnlich ist. Existiert bereits ein anderer Wirkstoff aus der gleichen Wirkstoffklasse, wird der neue Wirkstoff die Endung für diese Klasse übernehmen. So erhielt der Wirkstoff, der die Magensäurebildung durch Blockade hemmen konnte, den Namen Omeprazol. Alle folgenden Medikamente mit der gleichen Wirkungsweise erhielten den Suffix -prazol, so gibt es auch Pantoprazol oder Esomeprazol in der Apotheke zu erwerben. Ein ausgeklügeltes System mit komplexen Anforderungen. Pharmarecherchen sind deshalb die Basis einer jeden neuen Pharmamarke. Für die Namensentwicklung eines neuen Handelsnamens für das Medikament und dem Namen für den Wirkstoff.

Welche Pharma-Datenbanken sind bei der Namensentwicklung zu berücksichtigen?

Es gibt verschieden Datenbanken im Bereich der Arzneimittelnamen. Je nach Region kann sich auch die Rechtsprechung im Bereich des Markenrechts unterscheiden und variieren.

Pharmazeutische Markennamen, unabhängig davon, ob es Handelsnamen oder Warenzeichen sind, werden mittels verschiedener Faktoren und auf unterschiedliche Art und Weise recherchiert im Vergleich zu Markenbezeichnungen aus einem anderen Geschäftsbereich.

Allgemein lässt sich festhalten, dass der Grad der Verwechslungsfähigkeit im Ähnlichkeitsbereich höher sein kann. Ähnlichkeiten im Bereich des Klangs, des Schriftbildes oder der Bedeutung werden genauer und kritischer bewertet.

„Bei unseren Namensentwicklungen oder auch bei den Namensüberprüfungen von Kunden-Vorschlägen wissen wir worauf es im Pharmabereich ankommt. Die richtige Datenbank-Auswahl bedeutet Effizienz und liefert Sicherheit.“

Sebastian Fiebig, Dipl. Dok. / Geschäftsführer International & Research

Datenbank: Pharma-In-Use

Neben den normalen Markendatenbanken sollten daher auch vor allem pharmazeutische Datenbanken konsultiert werden. Die Datenbank Pharma In-Use hält aus über 60 Ländern weltweit ca. 700.000 einzigartige pharmazeutische Markenbezeichnungen und Handelsnamen vor. Gerade bei Namen für Arzneimittel werden viele der indexierten Marken in mehreren Ländern angezeigt. Pharmamarken werden häufig international eingesetzt und vertrieben. Enthalten sind aber nur die pharmazeutischen Produktnamen, die bereits am Markt etabliert sind und vertrieben werden. Eine Pharma-In-Use Recherche kann daher einen guten Anhaltspunkt geben, ob ein Namensvorschlag weiterverfolgt werden kann oder aufgrund von rechtlichen Hindernissen und Ähnlichkeiten bereits existierender Markennamen ausgeschlossen werden muss.

Auch kann eine Pharma-In-Use Datenbank mit pharmazeutischen Markenbezeichnungen für eine umfassende Wettbewerbsanalyse eingesetzt werden. Mitbewerber können so weltweit beobachtet und eine nationale und regionale Verteilung von Produkten und den dazugehörigen Produktnamen ermittelt werden.

Darüber hinaus sind in der Datenbank therapeutische Codes und Codebeschreibungen registriert, welche Aufschluss über das jeweilige Produkt hinter dem Pharmanamen geben.

Mit einer Pharmamarken-Überwachung können bestimmte Pharmamarken auch auf Statusänderungen hin untersucht werden. Dies kann als Indikator für die Aktivitäten von Wettbewerbern genutzt werden. Pharma In-Use Recherchen ersetzen keine Markenrecherche, sie ergänzen sie vielmehr.

Datenbank INN: International Nonproprietary Names

Die Datenbank der Internationalen Freinamen dienen zur weltweiten Identifizierung von bestimmten pharmazeutischen Stoffen.

Die Bezeichnung “nicht-proprietär” bezieht sich auf die Tatsache, dass die INNs frei von jeglichem Schutz von Eigentumsrechten sein müssen.

Diese internationale Nomenklatur für pharmazeutische Stoffe ist extrem wichtig, da es weltweit eine eindeutige Identifizierung und Abgabe von Arzneimitteln an Patienten geben muss. Die Kommunikation soll dabei global funktionieren, sodass Wissenschaftler, Angehörige und Ärzte einen Namen eindeutig zuordnen können. Jede einzelne INN muss eine eigene Rechtschreibung besitzen und darf auch in der Aussprache nicht zu Verwechslungen mit anderen pharmazeutischen Bezeichnungen führen.

Stoffe, die sich eindeutig durch eine chemische Formel oder Bezeichnung charakterisieren lassen, erhalten eine INN. Dabei werden die International Nonproprietary Names nur für den aktiven Teil des Moleküls vergeben, nicht aber für Mischungen oder pflanzliche Stoffe. Ein Expertengremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) prüft die empfohlenen INNs, und nach einer Einigung im Gremium erfolgt die Veröffentlichung des Namensvorschlags in der “Who Chronicle”.

Nach einer Frist von 4 Monaten nach der Veröffentlichung kann Einspruch gegen diesen Namen einlegen. Sollte kein Einspruch erfolgen, kommuniziert der Generaldirektor der WHO den ausgewählten Namensvorschlag. Der Name soll dann als Freiname in den Mitgliedstaaten anerkannt werden. Der Erwerb ausschließlicher Rechte an diesem Namen soll dann in den jeweiligen Mitgliedstaaten verhindert werden und die Eintragung von Warenzeichen oder Handelsnamen ist zu unterlassen.

Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche nationale Freinamen je nach Region, wie zum Beispiel die BAN (British Approved Name für das Vereinigte Königreich) oder die JAN (Japanese Accepted Names for Pharmaceuticals) für Japan. Zahlreiche der nationalen Freinamen sind mit den internationalen Freinamen identisch. Neben dem Namen des INN enthält diese Datenbank auch die INN-Nummer, die CASE-Nummer (Chemical Abstract Service) und die Summenformel.

Für eine umfassende und vollständige Recherche ist daher in den Markenregistern die Warenklasse 5 zu recherchieren und auch die Datenbank der internationalen Freinamen sollte immer überprüft werden.

Datenbank: Pharma Approved for Use (PAU)

Durch die steigenden regulatorischen Anforderungen an pharmazeutische Markennamen wird die Suche nach einem neuen Namen für Pharmaexperten immer komplexer.

Die Datenbank PAU gewährt Einblicke in bereits zugelassene und vermarktete pharmazeutische Produkte. Anträge bei den Zulassungsbehörden können weltweit in über 75 Ländern recherchiert werden. So erhält man frühzeitig Einblicke in die Marktlage. Dabei werden sogar historische Produkte und Markenbezeichnungen geführt, die nicht mehr verkauft werden.

In dieser speziellen Pharma-Datenbank sind pharmazeutische Produkte eines jeden Landes verzeichnet, einschließlich rezeptfreier Produkte, homöopathischer Produkte und Nahrungsergänzungsmittel. In den Datensätzen zu den pharmazeutischen Bezeichnungen finden sich Informationen über die Produktnamen und die Pharmamarken-Inhaber.

Datenbank: POCA – eine Datenbank zur phonetische und orthografische Computeranalyse (POCA)

Die Phonetische und Orthografische Computeranalyse (POCA) ist eine Software, die einen fortgeschrittenen Algorithmus verwendet, um die phonetische und orthografische Ähnlichkeit zwischen zwei Arzneimittelnamen zu bestimmen. Dabei kann das Programm einen Arzneimittelnamen mit verschiedenen Arzneimittelnamen vergleichen, die in den eigenen Datenquellen aufgelistet sind.

Die POCA-Suche liefert drei unterschiedliche Datensätze:

  • Kombinierte orthografische und phonetische Übereinstimmungen
  • Phonetische Übereinstimmungen
  • Orthografische Übereinstimmungen

Die kombinierten Datenbank-Ergebnisse werden bei POCA in folgende Kategorien eingeteilt:

  • Namenspaar mit hoher Ähnlichkeit: ≥70%
  • Namenspaar mit durchschnittlicher Ähnlichkeit: ≥55% bis ≤ 69%
  • Namenspaar mit geringer Ähnlichkeit: ≤54%

Naturgemäß ist bei Namenpaaren mit hoher Ähnlichkeit das Risiko einer Verwechslung am wahrscheinlichsten, auch wenn es Unterschiede im Produktnamen gibt. Bei den anderen Kategorien ist die Verwechslungswahrscheinlichkeit entsprechend graduell geringer. Die Phonetische und orthografische Computeranalyse rundet daher das Recherchespektrum bei Pharmamarken – insbesondere zur Bestimmung der Verwechslungsgefahr – ab und ist deshalb ein nützliches Instrument, um Verwechslungen zwischen phonetisch ähnlichen Medikamentennamen zu bewerten und ggf. möglichst auszuschließen.

Neben den umfassenden Recherchen in den oben aufgeführten Datenbanken führt NAMBOS mit seinen Naming & Markenexperten vor dem Einsatz und der Nutzung auch eine Art Simulationsstudie und Namenstest für Pharmamarken durch, um die Möglichkeiten und Grenzen des neuen pharmazeutischen Namens von medizinischen Fachkräften in Apotheken und Gesundheitseinrichtungen zu bewerten. Vor allem ob und wie ein neuer Medikamentennamen verstanden wird, ist dabei ausschlaggebend.

In der Pharmabranche existieren im Bereich des Namings viele zusätzliche Hürden, die es in der Form in keiner anderen Branche gibt. Der Prozess der Namensgebung für Arzneimittel ist komplex und mit Laufzeiten von bis zu 24 Monaten langwierig. Aber diese Schritte sind notwendig, um möglichst sichere und eindeutige Medikamentenname zu entwickeln.

Sie benötigen einen neuen Markennamen oder Überprüfungsleistungen? Dann kontaktieren Sie uns hier.

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